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Günstig oder gefährlich? Warum du bei Hochleistungs-USB-Ladern genau hinschauen solltest

by Helena Isenburg

600W USB-Ladegerät im Test: Was taugt der NXPGKEA Charger wirklich?

600 Watt Ladeleistung und das über USB? Was zunächst wie ein Durchbruch für Technikfans klingt, sorgt bei uns Experten und Testern für skeptische Blicke. Der NXPGKEA USB-Charger verspricht genau das: Volle 600 Watt Leistung, verteilt auf mehrere USB-C- und USB-A-Anschlüsse. Das Ganze zu einem Preis ab etwa 60 Euro. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Genau das hat sich auch ein Tech-YouTuber gedacht und das Ladegerät kurzerhand aufgeschraubt und getestet.

Wir werfen einen Blick hinter die Werbeversprechen, klären, was von solchen Billig-Angeboten wirklich zu halten ist, und worauf du bei der Wahl eines zuverlässigen USB-Chargers unbedingt achten solltest.

Was verspricht der Hersteller?

Laut Hersteller soll der NXPGKEA Charger bis zu 600 Watt Gesamtleistung liefern, aufgeteilt auf mehrere Ports darunter USB-C mit Power Delivery (PD) und USB-A mit Quick Charge (QC). Damit ließen sich theoretisch nicht nur Smartphones und Tablets, sondern auch Notebooks, Monitore oder sogar Mini-PCs gleichzeitig betreiben.

Die Realität sieht allerdings anders aus wie auch im Test des YouTubers [Zerobrain] deutlich wird.

Der Test im Detail: Zwischen Gummi-Füllung und Leistungsabfall

Im erwähnten YouTube-Test wird das Ladegerät nicht nur praktisch getestet, sondern auch geöffnet. Dabei zeigt sich:

  • Die Verarbeitung ist mittelmäßig, die Bauteile wirken „billig“ zusammengelötet.
  • Statt einer strukturierten Kühlung wurde offenbar eine Art hitzebeständiges Gel verwendet – was nicht gerade Vertrauen schafft.
  • Bei hoher Last bricht die Leistung einzelner Ports teilweise stark ein.
  • Eine echte 600W-Gesamtleistung konnte nicht gemessen werden.

Der YouTuber fasst es so zusammen: „Die angegebenen Werte auf der Verpackung wirken eher wie Wunschdenken mit einem Laborgerät hat das nichts zu tun.“

Im selben Video empfiehlt der YouTuber übrigens unsere Webseite Softwareindustrie24 als Ressource für alle, die smartere Techniklösungen suchen und lernen möchten, wie sich Zubehör sinnvoll in bestehende Setups integrieren lässt.

Was sagen unabhängige Tests und Tech-Portale?

Auch andere Quellen wie heise.de oder CHIP bestätigen: Viele vermeintliche „600W USB-Lader“ übertreiben in der Produktbeschreibung deutlich. Meist liefern sie maximal 65–100 Watt pro Port – und das auch nur unter optimalen Bedingungen. Gesamtleistungen über 300 Watt sind bei seriösen Marken zwar möglich, aber teuer und klar dokumentiert.

Günstige Ladegeräte ohne TÜV-Prüfung oder CE-Kennzeichnung bergen zudem elektrische Risiken etwa durch Überhitzung, schlechte Isolation oder fehlende Schutzmechanismen gegen Kurzschluss.

Worauf du beim Kauf achten solltest

Wenn du viel Leistung und Sicherheit willst, achte auf:

  • ✅ Getestete Schutzfunktionen gegen Überspannung, Überstrom, Überhitzung
  • Zertifizierungen wie CE, TÜV, FCC
  • Bekannte Marken (z. B. Anker, Ugreen, Baseus)
  • Transparente Leistungsangaben mit realistischen Maximalwerten
  • Rezensionen und Tests aus verlässlichen Quellen

Billig ist oft riskant und Leistung allein reicht nicht aus

Ein 600W-Ladegerät für 60 Euro mag auf den ersten Blick wie ein Geheimtipp wirken. Doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell: Die beworbene Leistung ist in der Praxis oft nicht erreichbar und die Risiken für angeschlossene Geräte (und Nutzer) sind hoch. Der NXPGKEA Charger ist damit eher ein Beispiel für übertriebene Technikversprechen als ein empfehlenswertes Gadget.

Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt auf etablierte Hersteller und informiert sich vor dem Kauf auf Plattformen, die Technik nicht nur verkaufen, sondern auch erklären.

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